Das sollte es jedenfalls ursprünglich werden. Was macht man aber, wenn man sich die ganze Woche auf das Sonntagssüß freut, einen tollen Kuchen kredenzt, der super aussieht, schon einen passenden Aufhänger für den Blogtext im Kopf hat, die Fotos zum Anbeißen aussehen… und dann schmeckt der Kuchen einfach nur beschxxxen?  Wie läuft das bei den anderen Bloggern, frage ich mich, schließlich bin ich selbst erst ganz kurz dabei. Wegschmeißen, nochmal machen? Keine Zeit, keinen Nerv, bin gefrustet. Da aber weder meine Küche noch dieser Blog eine perfekte Welt sind, gibt’s die ganze Wahrheit heute hier. Alles Essbare, das in diesen vier Wänden zum ersten Mal entsteht, ist ein Testversuch gepaart mit gefährlichem Halbwissen. Ein kleiner Trost für mich: Was nichts geworden ist, ist das abgekupferte Rezept für den Teig. Die Füllung, die ich mir spontan ausgedacht habe, war ziemlich klasse. 🙂 Vielleicht könnt ihr die ja mal für einen anderen Kuchen übernehmen und mir berichten, ob sie bei euch einen würdevollen Teig gefunden hat. Oder ihr habt ein anderes Bienenstich-Teigrezept, das hundertprozentig funktioniert. Würde mich interessieren!

Hier mein War-diesmal-nix-Rezept:

Mascarpone-Bienenstich mit Beeren

Für die sehr toll gewordene Füllung:

750 g Mascarpone
2 Vanilleschoten
180 g Puderzucker
10 EL Milch
Himbeeren und Heidelbeeren in Hülle und Fülle

Für den äußerst bescheidenen Teig:

125 ml + 3 EL Milch
30 g + 75 g Butter
1 Bio-Ei
200 g Mehl
1/2 Würfel Hefe
30 g + 75 g Zucker
1 Prise Salz

Das Rezept für den Teig habe ich von dem Bienenstichtortenrezept hier. In einem Kochtopf 125 ml Milch erhitzen und 30 g Butter darin schmelzen, danach sofort von der Herdplatte nehmen. 200 g Mehl sieben und einen halben Würfel Hefe darauf zerbröseln, 30 g Zucker und eine Prise Salz hinzugeben.

In der Zwischenzeit ist das Milch-Butter-Gemisch erkaltet. Ein Ei unterrühren und die Mischung zum Mehl geben. Alles mit Knethaken verrühren. Dabei sorgfältig die Hefe unterrühren – sie kann etwas klumpen. Den Teig 30 Minuten zugedeckt gehen lassen.

Währenddessen je 75 g Zucker und Butter sowie 2 EL Honig in einem Topf aufkochen. Sobald die Masse erkaltet ist, 100 g Mandelblättchen und 3 EL Milch unterrühren.

Den Teig in eine gefettete Springform geben und glatt streichen. Nochmals 20 Minuten zugedeckt gehen lassen. Den Backofen auf 200° C vorheizen.

Nun die Mandelmasse gleichmäßig auf dem Teig verteilen und ab geht’s für ca. 20 Minuten in den Ofen.

Sieht gut aus, oder? Aber der Schein trügt! Der Teig ist zwar aufgegangen, doch die Teigmasse war so wenig, dass ich den gebackenen Boden nie hätte quer durchschneiden können, um zwei Böden zu bekommen. Kurzerhand habe ich eine zweite Runde Teig gemacht. Gleiches Spiel, wurde wieder wenig, aber so ich hatte wenigstens zwei Böden.

Nun die von mir selbst ausgedachte Füllung, die ich wirklich sehr empfehlen kann:

Das Mark zweier Vanilleschoten auskratzen und in 10 EL warmer Milch verrühren. Die Mascarpone mit dem Puderzucker und der Vanille-Milch verquirlen. ¾ dieser Creme nun auf dem ersten Tortenboden verteilen und nach Belieben mit den Früchten belegen.

Den zweiten Tortenboden von der Unterseite ebenfalls mit Creme bestreichen – so haftet er besser – und den Boden auf die Früchte geben, fertig.

Die Fotos sehen yummi aus. Aber die Böden hatten ungefähr so viel Fluff wie ein Gummibärchen. Vielleicht hab ich’s auch einfach nicht so mit Hefeteig. Habt ihr ein Geheimrezept, wie der Bienenstich sicher gelingt? Verratet’s mir! 🙂

Für unser Sonntagssüß kratzen Mr. Sweden und ich jetzt die Creme und die Früchte vom Teig. Der Rest kommt in die Tonne. Alle Sonntagssüßen sammeln heute übrigens ihre Kuchenlinks bei Mat&Mi. Mal schauen, was es dort heute Leckeres gibt. Vielleicht ist ja auch ein gelungener Bienenstich dabei.