Ein Bauernfrühstück – und eine Liebeserklärung an meine Heimat
Wenn ich an meine Heimat denke, dann denke ich an das „mein Meer“ – die Nord- und Ostsee. Ich denke an Deiche und steife Brisen. Daran, dass es eigentlich immer ein bisschen kälter und nasser ist als im Rest Deutschlands, aber dass das niemanden stört. Denn es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur falsche Kleidung. Ich denke daran, dass die Norddeutschen härter Grillen, an kreischende Möwen und das Tuten der Schiffe. Daran, dass man den ganzen Tag „Moin“ sagen kann, ohne, dass sich jemand wundert. Ich denke an den – für mich – schönsten Dialekt ganz Deutschlands.
Ich denke an die Schäfchen auf den Deichen, die wohl die glücklichsten Schäfchen der Welt sein müssen und daran, dass man die Kühe gefühlt über Kilometer hinweg das vielleicht grünste Gras aller Seiten kauen, weil das Land so platt ist und die Luft so klar. Ich denke an Salz in der Luft und Sand unter den Füßen. Ich denke daran, wie ich als Kind Rummelpott gelaufen bin und beim Ringreiten eine Medaille ergattern konnte.
Ihr merkt: Wenn ich an meine Heimat denke, dann kriege ich leuchtende Augen und mir wird warm ums Herz.

Die ersten 26 Jahre meines Lebens habe ich im Norden des Landes verbracht und bin stolz auf meine Heimat, mit der ich mich in jeder Hinsicht verbunden fühle. Auch kulinarisch.
Schon als Kind habe ich Rübenmus geliebt und bei der Zubereitung von Meelbüdeln geholfen.
Der Wintereinbruch riecht für mich nach Grünkohl (mit oder ohne Pinkel) und für eine gute rote Grütze tue ich fast alles. Im Spätsommer gab es schon immer traditionell mindestens ein mal „Birnen, Bohnen (und Speck)“ und Förtchen finde ich bis heute echt schnieke.
So stand ich also vorm Kühlregal und suchte zwischen den vielen unterschiedlichen Käsesorten, die alle anders schmecken, nach dem passenden für die Leckerei und Kindheitserinnerung, die ich euch heute mitgebracht habe: ein (fast) klassisches, vegetarisches Bauernfrühstück.
Ein Käse, der gut schmelzen kann, musste es sein und nicht zu mild sollte er sein – denn im Norden isst man gern kräftig und deftig.
Vegetarisches Bauernfrühstück
Rezept für 1 Portion
250 g festkochende Kartoffeln
1 kleine Zwiebel
2 Eier (L)
Pfeffer und Salz
1 Scheibe würziger Käse
1 EL Butterschmalz
1 Gewürzgurke
etwas Schnittlauch
etwas Ketchup oder Tomatensalsa

Die Kartoffeln mit Schale kochen bis sie gar sind, abkühlen lassen, pellen und in Scheiben schneiden.
Die Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden.
Die Eier mit Pfeffer und Salz verkleppern und den Käse in Streifen schneiden oder hacken.
In einer Pfanne den Butterschmalz auslassen und die Kartoffeln darin abraten, bis sie anfangen, goldgelb zu werden. Nun die Zwiebeln hinzugeben und alles für 2-4 Minuten weiterbraten.
Das Ei über die Kartoffeln geben und mit der Hälfte des Käses bestreuen.
Wenn das Ei beginnt zu stocken, das Bauernfrühstück auf der Hälfte vorsichtig umklappen und weiter garen, bis das Ei gar ist. Nun das Bauernfrühstück vorsichtig auf einen Teller gleiten lassen oder stürzen.
Die Gewürzgurke halbieren und gefächert aufschneiden und den Schnittlauch in feine Ringe schneiden. Das Bauernfrühstück zusammen mit Gewürzgurken, Schnittlauch, dem restlichen Käse und Ketchup oder Tomatensalsa servieren.
Fertig!

Übrigens: Das beste Bauernfrühstück wird aus Kartoffeln vom Vortag gemacht! Es lohnt sich also vorauszuplanen und sich dabei schon mal auf die nächste Mahlzeit zu freuen!
Was für Gerichte verbindet ihr mit dem Norden? Ich bin so gespannt!
Guten Appetit,