darf es etwas mehr sein pimp up your kartoffelsalat
Bei Gedanken an Salat aus der braunen Knolle schwelge ich in Kindheitserinnerungen. Kartoffelsalat gab es zu Hause sonntags immer zu Wiener Schnitzel. Meistens mit schnödem Maiskeimöl angemacht. Aber sooooo gut. Als Variante ab und zu auch mit Kürbiskernöl. Aber sicher nie und nimmer mit Mayonnaise. Damit lassen wir gerne anderen den Vortritt – den Norddeutschen, den Schweizern. Bei uns kam und kommt als Marinade nur Essig und Öl dran. Ausschliesslich.
Vor ein paar Jahren habe ich im Gasthaus s’Schulhus im Bregenzerwald einen Kartoffelsalat gegessen, dessen Art der Zubereitung ich als Kapernjunkie regelrecht verfallen bin. Komplett und rettungslos. Denn ohne Kapern und Essiggurken kommt er mir nicht mehr auf den Tisch.

Den Kartoffelsalat reiche ich beim aktuellen Blogevent Fasten ein. Betreut von Julia von German Abendbrot. Da passt er, wie ich finde gut hin. Die Devise “weniger ist mehr” hat seine Gültigkeit und Berechtigung für viele Lebenslagen. Wie ich finde gerade auch oder ganz besonders in der Fastenzeit. Und trotzdem gilt für mich auch während diesen 40 Tagen: für ein einfaches Gericht die bestmöglichen Zutaten zu verwenden – wie eben bei diesem Kartoffelsalat.
Obwohl ich mich im Allgemeinen mit verordneten das-muss-man-jetzt-machen-oder-feiern Anlässen etwas schwer tue, habe ich in der Fastenzeit auch schon auf Süssigkeiten verzichtet oder auf Alkohol. Dieses Jahr gibt es keinen Verzicht auf ein Genussmittel, sondern den Wunsch in dieser Zeit wieder mehr zu sporteln und den Rhythmus für die kommende Rad- und Laufsaison zu finden.

KARTOFFELSALAT MIT KAPERN UND ESSIGGURKEN (Quelle: aufgegabelt im s’Schulhus in Krumbach)
Zutaten
- festkochende Kartoffeln
- Kapern (ich habe in Salz eingelegte Kapern verwendet, die ich vorher einige Stunden gewässert habe)
- knackige, mittelgrosse Essiggurken, würfelig geschnitten
- kleine Schalottenzwiebel, fein geschnitten
- etwas Gemüsebouillon (selbstgekocht wäre am Besten, ich habe hefefreies Bio-Gemüsepulver für die Bouillon verwendet)
- kaltgepresstes Sonnenblumenöl
- weisser Balsamicoessig
- Salz (bei mir Fleur de sel aus Portugal)
- Pfeffer, frisch gemahlen
Ich habe bewusst keine Mengen angegeben. Je nach Verwendung und Geschmack können und sollen diese variieren. Entsprechend weniger Kartoffeln, wenn der Salat als Beilage gegessen wird, mehr Kapern für den noch grösseren Kapernjunkie wie mich, weniger wenn man sich erstmal ein bisschen rantasten möchte – mehr, weniger oder gar keine Essiggurken…ihr versteht;-)
- die Kartoffeln waschen und in der Schale weichkochen
- etwas auskühlen lassen, schälen und in Scheiben schneiden
- die lauwarme Gemüsebouillon darübergiessen (die Kartoffeln sollten aber nicht in Flüssigkeit schwimmen)
- feingeschnittene Schalotten, würfelig geschnittene Essiggurken und die Kapern (ich habe sie ganz gelassen, man kann sie aber natürlich auch klein hacken) zu den Kartoffeln geben
- alles mit dem Sonnenblumenöl, dem Balsamicoessig, Salz und Pfeffer anmachen und etwas ziehen lassen
- mit Brot – am Besten natürlich selbst gebacken – geniessen