Eigentlich gibt es zu diesem Sugo normalerweise immer Maccaroni. Maccaroni sind nicht da, dann kommen “reginette” zum Zuge, Hauptsache Pasta. Von mir aus gesehen heißen diese Nudeln auch nicht Hirtennudeln sondern Hüttennudeln. Meine Erklärung zur Entstehung dieses Tellers ist folgende: auf den diversen Hütten in Südtirol hat man aus den Überresten eine Speise kreiert, die Hüttennudeln getauft wurde, später dann zu Hirtennudeln wurden, damit das mit den Resten nicht so offensichtlich war. Hirtennudeln esse ich prinzipiell nur zu Hause, da weiß ich welche Reste drin sind:)
Dazu auch eine nette Geschichte:
Ich habe euch schon mehrmals erzählt, dass wir zu Hause eine ganze Horde Kinder waren, 7 an der Zahl. Mein jüngster Bruder ist 8 Jahre jünger als ich und 7 Jahre jünger als meine Schwester. Unser Jüngster wurde von allen verzogen, was ja normal ist, aber auch sehr viel gehänselt. Erbsen war und ich glaube ist es immer noch, ein Gemüse das er absolut nicht mochte. Es gab Hirten-Maccaroni, für ihn normalerweise ohne Erbsen. Meine Schwester und ich versteckten aber, ohne das Wissen unserer Mutter, schnell alle Erbsen in den Nudeln. Unser Bruder, ohne Argwohn, aß alle Nudeln auf. Der größte Spaß war es dann ihm zu erzählen, wieviele Erbsen er, ohne es zu wissen, gegessen hatte. Er glaubte uns kein einziges Wort.
Bei Reste-Essen  gibt es kein Rezept. Die wichtigsten Zutaten zähle ich euch auf und dann kommt sowieso das raus was mit euren Resten entsteht:

  • Sugo Bolognese (koche ich nie nach genauem Rezept, hier kann es auch nur ein Rest sein)
  • Schinkenwürfel oder eine andere übrig gebliebene Wurst, die noch essbar ist
  • Champignons oder andere frische Pilze (im Herbst Pfifferlinge oder frische Steinpilze), auch klein geschnitten
  • Erbsen, wenn möglich, wie momentan, frische, blanchierte oder aus dem Tiefkühlfach
  • 1-? Esslöffel Sahne, bei uns weniger, bei anderen mehr
  • und Nudeln, wie gesagt, hier habe ich “reginette napolitane” genommen
  • Olivenöl, Salz, Pfeffer sag ich schon gar nicht mehr:)

Eurer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, dafür setzt uns unser Kopf andere Grenzen: das was wir sehen und nicht mögen, essen wir nicht, ungesehen schmeckt’s.