Schweden + Weihnachten = Bullerbü + Pfefferkuchen …

… Das war für mich immer die mathematische Gleichung für Weihnachten in Schweden. In Kindheitstagen hatten wir nämlich zuhause eine Kassette (ihr wisst schon, diese schwarzen Dinger, die immer Bandsalat gemacht haben) – und in der Geschichte, die diese Kassette erzählte, backten Britta und Inga vom Nordhof mit Lisa und ihrer Mutter in der Küche des Mittelhofs schwedische Pfefferkuchen – {pepparkakor}.

Mit einem schwedischen Mann im Haus habe ich mich dann dieses Jahr selbst an den ominösen Pfefferkuchen versucht, obwohl ich nie ein großer Fan der Fertigpfefferkuchen aus dem schwedischen Möbelhaus war. Während des Backens kam die Frage auf: Wie haben diese drei Bullerbü-Kinder nur Kekse hinbekommen aus einem Teig, der aussieht – und auch die Konsistenz hat – wie ein Riesenkaramellbonbon? Und wieso ist ihre Mutter dabei nicht ausgerastet. Sah in Bullerbü die Küche auch aus wie ein Schlachtfeld? Wenn man sich jedoch von dem Karamellklumpen und viiiiiiel Mehl auf der Arbeitsfläche (und sonstwo in der Küche, auf den Kleidern und im Hausflur) nicht beirren lässt, kommen die herrlichsten Kekse dabei heraus. Selbstgemacht sind die schwedischen Pfefferkuchen nämlich grandios und für mich seit diesem Jahr die weihnachtlichsten Plätzchen der Welt.

finfint Rezept fuer schwedische Pfefferkuchen

So finfint., weil diese Kekse so wunderbar nach Weihnachten duften und schmecken

Rezept für ca. 60 schwedische Pfefferkuchen

120 g brauner Zucker (Kandisfarin)
7 EL Karamellsirup (z.B. aus dem Coffeeshop)
7 EL Wasser
75 g Butter
1 Prise Salz
2 Prisen gewöhnlichen Zucker
2 TL Zimt
1 TL gemahlenen Ingwer
1/2 TL Nelken
2 Msp. Kardamom
220 g Mehl für den Teig + reichlich Mehl für die Arbeitsfläche
1 TL Backpulver

Grob kann man sagen, dass in das normale Pfefferkuchenrezept immer brauner Zucker, Sirup, Butter, Zimt, Ingwer, Nelken und Mehl gehören. Ich habe die Gewürzmischung ein bisschen zimtiger gemacht und einen Hauch Kardamom hinzugegeben. Die Schweden backen viel mit hellem und dunklem Sirup. Ich habe hier noch kein richtiges Pendant für mich entdeckt, wobei Zuckerzimtundliebes Jeanny hier einen guten Tipp hatte – den von Grafschafter. Ich habe einfach mal Karamellsirup genommen. Wisst ihr, die mit denen man seinen Kaffee so schön aromatisieren kann. So geht’s:

Braunen Zucker, Sirup und Wasser in einem Kessel zusammen aufkochen lassen, bis sich der Zucker löst. Den Kessel vom Herd nehmen, die Butter in Würfeln hinzugeben und schmelzen lassen. Nun die Gewürze untermischen und gut umrühren.

Das Mehl sieben und mit dem Backpulver in einer Schüssel vermischen. Die flüssige Gewürzmasse hineingießen und so lange mit einem gewöhnlichen Löffel rühren, bis sich alle Zutaten zu einer Karamellbonbon-artigen Masse zusammengepappt haben. Diese auf Klarsichtfolie gießen, einwickeln und im Kühlschrank über Nacht kaltstellen.

finfint_Rezept_für_schwedische_Pfefferkuche (3)

Am nächsten Tag den Ofen auf 200 °C vorheizen. Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und drei, vier Stücke teilen. So ist die Verarbeitung einfacher. Arbeitsfläche, Teigrolle und Teigstücke gut mit Mehl einstäuben. Ein Teigstück ganz dünn ausrollen, Pfefferkuchen ausstechen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Das Ganze für ca. 5 bis 8 Minuten in den Ofen schieben und herausholen, wenn die Pfefferkuchen schön braun geworden sind. Am besten vor der Ofentür warten, denn Pfefferkuchen sind Minutensache. Wie gut, dass sie so schnell fertig sind. Und mmmmh, wie das duftet!

finfint_Rezept_für_schwedische_Pfefferkuche (4)

Falls der Teig zu sehr klebt, einfach mehr Mehl nehmen, das wirkt Wunder. Je dünner die Kekse sind, desto typisch schwedischer, habe ich mir sagen lassen. Sie schmecken jedoch auch etwas dicker wunderbar, und haben den Vorteil, dass sie leichter von der Arbeitsfläche auf das Backblech zu bugsieren sind.

Welches Gebäck verkörpert für euch Weihnachtsduft pur? Ich bin gespannt auf eure Tipps. Ich wünsche euch eine wunderbare Plätzchen-Backzeit und ein paar schöne Adventswochenenden.

Ha det så kul! Liebe Grüße

Barbara